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Nach Feierabend Vokabeln pauken

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Blog Sprachen

Hier hapert es noch ein bisschen mit der deutsch-englischen Übersetzung. Foto: Hugo Flotat Talon

Englischkenntnisse gehören zum guten Ton. Aber auch andere Sprachen verschönern das Bewerbungsschreiben. Chinesisch, Türkisch und Spanisch – viele Menschen haben Spaß daran, eine neue Sprache zu lernen. Wer 40 bis 45 Stunden pro Woche arbeitet, hat dafür aber recht wenig Zeit. Also, welche Alternativen gibt es für Arbeitende, die weder wahnsinnig teuer sind noch den Schlaf rauben?

Wissenschaftler schätzen, dass heute über 6800 Sprachen auf der Welt gesprochen werden. Da kann jeder wohl nur einen Bruchteil von aufzählen. SchülerInnen müssen mindestens eine Fremdsprache im Stundenplan eintragen. Für StudentInnen sind Sprachkurse oft Pflicht. Arbeitslose können Intensivkurse einer Fremdsprache als Weiterbildungsmaßnahme verordnet bekommen. Und RentnerInnen finden ein breites Angebot bei den Volkshochschulen.

Aber was ist mit Berufstätigen? An den Universitäten sind die Kurse an die Studis angepasst und damit entweder am Morgen oder am Nachmittag. Und an der Volkshochschule sind die meisten Kurse am frühen Abend, wo viele gerade erst mit der Arbeit fertigwerden. Damit ist es tatsächlich ein Problem, sich neben dem Beruf weiterzubilden – oder in diesem Fall zum Sprachunterricht zu gehen.

Beispiel: Was geht in Chemnitz?

1. Club der Kulturen

So stellt man sich einen richtigen Studentenclub vor: In den Ecken stehen Sofas, Getränke kauft man zum kleinen Preis an der Theke und ganz hinten im Raum ist Platz für Jamsessions und die Tanzmeute. Der Club organisiert verschiedene Kulturabende – lass es Abende über Alaska, persische Nächte oder deutsches Weihnachten für Ausländer sein. Hier beginnen internationale Freundschaften. Der Veranstaltungskalender ist vollgepackt. Außerdem ist die Atmosphäre locker: Deshalb können sich auch Nicht-Studis undercover unter das Volk mischen. Auf der Internetseite des Clubs sind die Infos zum Programm aufgelistet.

Tipp: Nina Urbanowitsch ruft einmal im Monat zum Sprachabend im Club der Kulturen auf. Alle Anwesenden schreiben auf einen Klebezettel, welche Sprachen sie sprechen (z. B. Russisch, Hindi). Ein zweiter Zettel gibt an, welche Sprache man an diesem Abend sprechen möchte (z. B. Deutsch, Englisch).

2. Sprachstammtisch

Man kann sich aber auch gleich auf die Zielgerade begeben und direkt einem Sprachclub beitreten.

The English Club

What’s up dude? Hier organisieren Freunde der englischen Sprache regelmäßige Treffen in verschiedenen Kneipen in Chemnitz. Die Hauptsache ist: Es wird nur auf Englisch miteinander gesprochen. Native speakers and expatriates are also welcome!

3. Tandem

Beim Sprachtandem treffen sich zwei Menschen aus verschiedenen Ländern, die die Muttersprache des anderen lernen wollen. Das kann man ganz streng angehen: In der ersten Stunde wird konsequent nur eine Sprache gesprochen. In der zweiten Stunde kann man wechseln und die andere Sprache durchgekauen. Wenn Tandempartner gut miteinander auskommen, steht jedoch der kulturelle Austausch im Vordergrund. Es geht darum, neue Leute aus anderen Ländern kennenzulernen. Strenges Vokabelpauken gibt es woanders.  Die TU Chemnitz bietet eine Tandembörse an, in der jeder eine Suche eintragen und eine Mail-Adresse hinterlassen kann.

4. Buddy-Programm

Neue Stadt, neue Sprache, neue Kultur: Das Patenprogramm der TU Chemnitz vermittelt ausländischen Neuankömmlingen hilfsbereite Ansprechpartner vor Ort. Den Neuen soll das deutsche Behördensystem schonend beigebracht werden. Gleichzeitig haben sie einen ansässigen Paten, der ihnen die besten Verstecke der Stadt zeigt. Auch hier gilt: Austauschen und neuen Menschen begegnen.


Tagged: Arbeit, Buddy, Chemnitz, Club der Kulturen, Englisch, Französisch, Sprachen, Sprachstammtisch, Tandem

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